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Bisher werden in Kaliningrad bei Avtotor nur fast fertig angelieferte BMWs endmontiert. (Foto: Archiv/.rufo) | |
Donnerstag, 22.09.2011
BMW und Awtotor erhöhen Produktion in Kaliningrad
Kaliningrad. BMW und Awtotor erweitern ihre Kooperation in Kaliningrad. Künftig werden BMW dort nicht mehr nur montiert, es soll ein voller Produktionszyklus aufgebaut werden. Die Investitionen betragen 200 Mio. Euro.
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Am Mittwoch wurden die geplanten Investitionen auf einer Sitzung der Gebietsverwaltung erörtert. Laut Awtotor-Strategiedirektor Alexander Sorokin wird die Palette der in Kaliningrad vom Band laufenden BMW deutlich ausgeweitet. Darüber sei bereits ein Memorandum mit dem Münchner Konzern unterzeichnet worden.
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80.000 BMW made in Kaliningrad Im Drei-Schichten-System sollen so 80.000 Fahrzeuge pro Jahr in der neuen Fabrik hergestellt werden. Sorokin verspricht der Gebietsregierung die Schaffung von 2.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen, eine stärkere Auslastung des Hafens und zusätzliche Einnahmen für den Regionalhaushalt von 15 Mrd. Rubel (375 Mio. Euro) jährlich.
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In einem ersten Schritt wird die Produktion der 1er-, 3er- und 5er-Modelle gestartet. Ab 2015 sollen dann auch die Allradmodelle X1, X3 und X5 in das Sortiment aufgenommen werden. Derzeit stehen zwei Standorte neben der bereits bestehenden Fabrikanlage von Awtotor zur Diskussion, um die neuen Fabrikhallen aufzubauen.
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Preisvorteile gegenüber dem Import Ziel ist es, einen BMW in Kaliningrad zehn Prozent billiger produzieren zu können als einen analogen importierten Wagen. Freilich hoffen BMW und Awtotor dabei auch auf regionale und staatliche Subventionen.
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Awtotor produziert in Kaliningrad neben BMW noch für Kia und General Motors. Die Kapazität der Fabriken liegt bei insgesamt 250.000 Fahrzeugen (2010 wurden 170.000 Autos hergestellt). Um in den Genuss von Zollerleichterungen bei der so genannten Industriemontage zu kommen, fordert das Industrieministerium nun aber eine Produktionskapazität von 350.000 Fahrzeugen.
Hoffen auf Zollvergünstigungen Mit der Aufstockung der Kapazität um 80.000 Fahrzeuge kommt Avtotor diesen Zollvergünstigungen, die es bislang noch als Resident der Sonderwirtschaftszone Kaliningrad genießt, deutlich näher. Dies scheint das eigentliche Ziel der Produktionserweiterung zu sein.
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Laut der Assoziation des Europäischen Business in Russland (AEB) wurden von Januar bis einschließlich August 2011 nämlich gerade einmal 17.223 BMW (+33 Prozent gegenüber 2010) verkauft. Es sei nicht zu erwarten, dass der russische Markt in den nächsten Jahren so viele BMW abnehmen werde, wie Awtotor und BMW in Kaliningrad produzieren möchten, meint Oleg Dazkiw von auto-dealer.ru.
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Mit den Vergünstigungen hat der Kaliningrader Bayer aber auch Chancen auf einen Export – zunächst natürlich innerhalb der Zollunion, möglicherweise aber auch in andere Länder der GUS.
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Wie die Moskauer Zeitung „Kommersant“ heute berichtet, konnte BMW in München gestern nicht bestätigen, dass – wie in Kaliningrad behauptet – der Konzernvorstand am 27. September das Projekt so billigen werde.
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