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… richtig Bernhard, ich bin der Meinung,
dass wir Kaliningrader Ausrichterstadt der Fußball-WM2018 wurden, weil es sowohl Moskau, wie auch die FIFA wollten. Das Ausrichterland hat konzeptionelle Vorstellungen zu erarbeiten, die dann präzisiert werden. Und ich bin davon überzeugt, dass die Auswahl erfolgte, nicht nur nach sportlichen Gesichtspunkten, sondern auch unter dem Aspekt, dass man die Infrastruktur entwickeln wollte. Wir wissen alle, was bei uns seit 2010 passiert ist und wir kennen die Situation jetzt – etwas unbefriedigend für einen Großteil der Bevölkerung. Und da muss etwas geschehen. Ich hatte in den letzten Wochen eine ganze Reihe von Treffen und Gesprächen mit interessanten Leuten, hier in Kaliningrad. Und aus diesen Gesprächen habe ich entnommen, dass natürlich Moskau ein gewichtiges Wort bei der Endauswahl der Städte mitspricht. Die Präsentation, die Kaliningrad der FIFA im Sommer geliefert hat, war, gelinde gesagt, peinlich – so die allgemeine Meinung. Die Vertreter der FIFA sind mit einem, hm … „Eindruck“ weggefahren. Danach ist nichts Wesentliches passiert, außer panikartige Aktionen und der Versuch irgendwie Lobbyarbeit zu leisten. Trotzdem sind wir ausgewählt wurden – ich behaupte einfach mal: Es ist das Verdienst des neuen Vertreters des Präsidenten, Stanislav Woskresenski und weiterer ... Aber ganz bestimmt nicht das Verdienst von … ach, lassen wir das.
levscha04 02.10.2012 - 18:27
Kaliningrad Fussball WM 2018
Hallo Uwe und Holger,
ich glaube aus Euren Leserbriefen herauslesen zu koennen, dass Ihr beide der Auffassung seid Russland bzw Moskau haetten Kaliningrad die Chance zur Ausrichtung zukommen lassen. Berichtigt mich wenn ich Euch da falsch verstanden habe. Tatsache ist jedoch, dass nicht Moskau die Teilnehmer ausgewaehlt hat sondern ausschliesslich die FIFA mit ihrem Vorsitzenen Sepp Blatter. Ich bin mir fast sicher, waere die Entscheidung bei Moskau gelegen dann wuerden wir Kaliningrader die WM nicht vor unserer Haustuere haben.
Bernhard
Uwe Niemeier 30.09.2012 - 06:43
Royaler, ich kann Sie beruhigen ...
... \"ungewöhnliche\" Gesetze oder propagandistische Aktionen, haben in der Sowjetunion niemals lange Bestand gehabt. Und auch das moderne Russland wird da keine Ausnahme bilden. Politiker, egal in welchem Land, versuchen sich ab und zu mal zu profilieren. Einem gelingt es, einem anderen eben nicht. Ich erinnere an Chrustchow: offene Rinderställe und Maisaktion. Setze fort mit Breshnew: Lebensmittelprogramm. Weiter Gorbatshow: Trockengesetz (Alkoholverbot). Jelzin hatte wohl nur zu wenig Zeit um sich mit solchen Aktionen in Erinnerung zu halten.
Kalinigrad, als westlichste Stadt Russlands, unterscheidet sich in seinen Ansichten und der Lebensführung vom großen Russland. So sagen es mir immer die ausländischen Besucher, mit denen ich Kontakt habe. Also, um es kurz zu machen: Alle Leute, egal welcher \"Orientierung\", sind willkommen - in Russland im allgemeinen wie auch im königlichen Kaliningrad im Besonderen.
Royaler 29.09.2012 - 20:04
Schwule in Königsberg, oh jeh!
Das wird ja gar nicht gehen -
die Fußballwelt mit all ihren
Schwulen in Russland 2018 -
in Sankt Petersburg geht es ja sicher nicht - und in Königsberg ja denn wohl auch nicht - oh weia - zu früh gefreut.
Zu viele Werbeträger für die Freiheit der sexuellen Selbstentscheidung.
Wär mal ne Liste interessant.
Und dann noch eventuell irgendein Nachfolger des jetzigen deutschen Außenministers als deutscher Repräsentant dabei, nä Leute, is klar, überhaupt nicht denkbar.
Oh jeh mineh!
Holger Eekhof 29.09.2012 - 15:29
Herzlichen Glückwunsch...
Herzlichen Glückwunsch, Herr Niemeier, aber ganz im Ernst: haben Sie tatsächlich daran gezweifelt, das Russland sich diese Möglichkeit entgehen lassen würde? und was Ihre weiteren Wünsche angeht: Wenn nicht am 14.10., dann eben später. Gute Dinge brauchen eben Ihre Zeit. Aber ich denke das es so oder so aufwärts gehen wird, zumal Kaliningrad zukünftig noch mehr im Focus liegen wird - auf Neulatein: videant putines.
Bleibt nur zu hoffen, das dies auch schnellstens zu entsprechenden Veränderungen im kleinen führt - im Gefolge dieser Nominierung den ein oder anderen Angestellten mehr rekrutieren zu dürfen sollte für eine polnische Vertretung kein Problem mehr sein - zumindest hat sie nun sehr gute Argumente in Warschau!!!
Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall: Frohes Schaffen!
Uwe Niemeier 28.09.2012 - 14:56
Wir haben es verdient ...
Ja, das Zittern und Bangen hat ein Ende – für mich zum Glück - ein vorfristiges, denn die Entscheidung der FIFA erfuhr ich in den frühen Stunden am Freitag. Solche Ereignisse kann man natürlich nicht geheim halten bis zur wirklich öffentlichen Verkündigung. Endlich kommen wir, wir Kaliningrader, aus unserer westlichen, ein wenig verträumten Ecke Russlands, an die Öffentlichkeit. Sechs Jahre wachsende Aufmerksamkeit, sechs Jahre aufräumen und bauen und organisieren und fluchen und glücklich sein und – und - und. 2018 dann der Höhepunkt. Wollt Ihr wissen, von was einem Höhepunkt ich träume? Endspiel Russland-Deutschland in Kaliningrad. Naja, von so einem Höhepunkt kann natürlich nur einer träumen, der keine Ahnung vom Fußball hat (was bei mir der Fall ist), denn die Mannschaften sind wohl doch sehr unterschiedlich und das Endspiel findet natürlich in Moskau statt. Aber egal, ich bin froh, dass die westlichste Stadt Russlands, Kaliningrad, die Chance für die Organisation eines solchen Ereignisses bekommt. Und damit kann sich die Stadt und das Gebiet beweisen und sich empfehlen, auch für andere Aufgaben. Aufgaben die schon längst angedacht sind: Aufbau Kaliningrads als Kongress- und Ausstellungszentrum Russlands, Zentrum für politische Treffen ersten Ranges in der Pionersker Residenz des russischen Präsidenten/der russischen Regierung. Und da wir uns sowieso in Richtung Tourismuszentrum, mit ausgeprägter Sanatoriums-Infrastruktur entlang der Ostseeküste entwickeln wollen, ist die jetzige Entscheidung uns zur Ausrichterstadt zu machen, mehr als nur zwei offene Moskauer Hände. Offene Hände nicht in dem Sinne, Geld aus der Oblast zu nehmen, sondern diesmal zu geben. Neben meinem, bereits weiter oben erwähnten und wenig realen Wunsch, habe ich natürlich noch einen anderen, realeren Wunsch: Eine kluge Kaliningrader Regierung mit einem starken Gouverneur (mal sehen wann der Wunsch in Erfüllung geht), einen mit glücklicher Hand arbeitenden Stanislav Woskresenski (Vertreter des russischen Präsidenten in Kaliningrad) und einen klugen und starken Bürgermeister der Stadt Kaliningrad (ich denke der Wunsch geht schon am 14.10.2012 in Erfüllung). Es verbleibt mir nur noch eins: Ärmel hochkrempeln und arbeiten.
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